Fahrerkarussell vor US-Rennen in Austin rasant in Schwung
Die WM ist seit Vettels souveränem vierten Titel-Triumph in Serie längst entschieden und fast schon langweilig. Dafür verläuft der Kampf um die letzten freien Cockpits in der Königsklasse umso spannender.
Unmittelbar vor dem Großen Preis der USA an diesem Wochenende in Austin sind wichtige personelle Entscheidungen gefallen. Und es ist denkbar, dass weitere Fahrertransfers noch vor dem vorletzten Saisonrennen perfekt gemacht werden.
Nur bei den drei Top-Teams Red Bull, Ferrari und Mercedes ist alles klar. Vettel erhält den Australier Daniel Ricciardo vom B-Team Toro Rosso als neuen Kollegen für den ausgemusterten Mark Webber. Mercedes tritt mit den längerfristig gebundenen Nico Rosberg und Lewis Hamilton an. Ferrari geht mit dem zweifachen Champion Fernando Alonso und Rückkehrer Kimi Räikkönen auf Titeljagd. Für den Finnen wechselt Felipe Massa nach acht Jahren bei der Scuderia zu Williams.
Aber sonst dreht sich das Fahrerkarussell rasend schnell: Der Deutsche Nico Hülkenberg ist dabei eine Top-Personalie. Seit klar ist, dass Räikkönen wegen seiner Rückenprobleme die letzten beiden Saisonrennen auslässt und Lotus sofort einen Ersatz braucht, verhandelt sein Manager Werner Heinz pausenlos. Hülkenberg hatte schon vorher gute Chancen auf einen Wechsel von Sauber zu Lotus im nächsten Jahr. Jetzt könnte der Transfer ruck-zuck eingefädelt werden.
Perez muss gehen
Klar scheint inzwischen, dass Sergio Perez McLaren-Mercedes nach nur einem Jahr wieder verlassen muss. Der Mexikaner, nach 17 Rennen nur WM-Zwölfter (35 Punkte), hat die hohen Erwartungen des Teams nicht erfüllt. Mehrere britische Medien berichteten, Kevin Magnussen stehe bereits als Nachfolger fest. Der 21-jährige Däne ist McLaren-Junior. In der Nachwuchsklasse Renault World Serie holte Magnussen den Titel und auch beim "Young Driver Test" überzeugte er.
Ob Perez wieder zu Sauber zurück kann, erscheint fraglich. Schließlich macht sich gleich ein halbes Dutzend Fahrer Hoffnung auf den freien Platz neben dem neu verpflichteten russischen Talent Sergej Sirotkin. Esteban Gutierrez will bleiben. Hülkenberg ist ein Kandidat, falls sein Wechsel zu Lotus platzen sollte. Der von Williams scheidende Venezolaner Pastor Maldonado ist für die finanziell angeschlagenen Schweizer ebenfalls interessant.
Lotus-Angebot an Hülkenberg
Die Chancen des Deutschen Nico Hülkenberg auf einen sofortigen Wechsel zu Lotus haben sich erhöht. "Wir haben ein Angebot von Lotus für die letzten beiden Rennen", sagte Werner Heinz, der Manager des Formel-1-Piloten aus Emmerich am Dienstag. "Wir sind noch am Verhandeln."
Der Rennstall benötigt für den Großen Preis der USA an diesem Wochenende in Austin und beim Saisonfinale eine Woche später in Brasilien einen Ersatz für Kimi Räikkönen. Der Finne unterzieht sich einer Rückenoperation und fährt vor seinem Wechsel zu Ferrari im kommenden Jahr nicht mehr. Hülkenberg steht bei Sauber unter Vertrag. Sollte es mit Lotus keine Einigung ergeben, wird der 26-Jährige die Saison bei dem Schweizer Rennstall beenden.