Ferrari hat Teamchef Maurizio Arrivabene entlassen. Technik-Chef Mattia Binotto entscheidet Machtkampf für sich und ist der neue Boss.
Seit Monaten ranken sich Gerüchte um die Ferrari-Führung, nun kam es endgültig zum großen Knall: Die Scuderia hat Teamchef Maurizio Arrivabene am Montagabend offiziell entlassen.
"Nach vier Jahren des unermüdlichen Einsatzes und der Hingabe, verlässt Maurizio Arrivabene das Team. Diese Entscheidung wurde zusammen mit dem höchsten Management des Unternehmens getroffen, nach langen Gesprächen über Maurizios langfristigen Interessen und jenen des Teams", verkündete Ferrari in einem Statement.
Die italienische Gazzetto dello Sport hatte bereits am Vormittag berichtet, dass die Trennung erfolgt sei. Der auslaufende Vertrag des ehemaligen Marlboro-Mannes sei nicht verlängert worden, so der Bericht aus Italien.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass es seit Monaten Spannungen zwischen Arrivabene und Technik-Chef Mattia Binotto gab. Ausgerechnet Binotto wurde am Montagabend zu Arrivabenes Nachfolger auserkoren. Binotto, der im schweizerischen Lausanne geboren wurde aber die italienische Staatangehörigkeit besitzt, hat den Machtkampf somit gewonnen.
Arrivabene trat im November 2014 seinen Dienst als Ferrari-Teamchef an, ersetzte damals den glücklosen Marco Mattiacci. Arrivabene wurde vom damaligen Fiat-Boss und Ferrari-Präsidenten Sergio Marchionne befördert. Marchionne war im vergangenen Jahr überraschend verstorben.
Binotto wurde erst im Juli 2016 als Nachfolger von James Allison zum Technik-Chef der Scuderia befördert. 2017 erlebte Ferrari bereits einen sportlichen Aufschwung, 2018 hatte die Mythosmarke phasenweise das stärkste Paket, Sebastian Vettel fuhr lange Zeit mit um den WM-Titel.