MotoGP

Bagnaia in elitärem Kreis: Das sind die erfolgreichen MotoGP-Titelverteidiger

Francesco Bagnaia hat seinen MotoGP-Titel im Jahr 2023 erfolgreich verteidigt. Damit gehört er zu einem elitären Kreis: Nur wenigen anderen gelang die Titelverteidigung.



Francesco Bagnaia hat es tatsächlich geschafft: Mit einem Sieg im Valencia Grand Prix bei gleichzeitigem Sturz von Jorge Martin hat er sich zum MotoGP-Weltmeister der Saison 2023 gekrönt und seinen ersten Titelgewinn aus dem Vorjahr somit erfolgreich verteidigt. Damit hat sich der gebürtige Turiner in einen elitären Kreis vorgearbeitet: Nur zwölf andere Piloten konnten ihren WM-Titel in der 75-jährigen Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft erfolgreich verteidigen. Motorsport-Magazin.com zeigt euch, in wessen Fußstapfen Bagnaia tritt.


Auf die erste erfolgreiche Titelverteidigung musste die Königsklasse des Zweiradsports ganze sechs Jahre warten. Nachdem es in den ersten fünf Saisons der 500ccm-Klasse jeweils unterschiedliche Weltmeister als im Vorjahr gegeben hatte, war es erst der legendäre Geoff Duke, der sich 1953 und 1954 zweimal in Folge zum Weltmeister krönte. Der Brite ließ 1955 gleich noch die zweite erfolgreiche Titelverteidigung folgen und stieg damit auch zum ersten Piloten auf, der drei WM-Titel in Serie einfahren konnte.
Es dauerte vier Saisons, ehe wieder ein Motorrad-Rennfahrer seinen Titel in der Königsklasse verteidigen konnte: John Surtees im Jahr 1959. Auch ihm gelang in der nachfolgenden Saison gleich noch eine erfolgreiche Titelverteidigung. Landsmann Mike Hailwood wiederholte dieses Kunststück zwischen 1962 und 1964 als dritter Pilot und reihte 1965 als Erster gar noch eine dritte Titelverteidigung an. Im Folgejahr scheiterte der Brite an Giacomo Agostini, der anschließend zu einem bis heute unwiederholten Lauf ansetzte: Zwischen 1967 und 1972 verteidigte der MotoGP-Rekordweltmeister seinen Titelgewinn gleich sechsmal in Folge.
Phil Read beendete die Regentschaft Agostinis im Jahr 1973 und konnte seinen Titel in der nachfolgenden Saison ein erstes und gleichzeitig letztes Mal verteidigen. Es folgten weitere erfolgreiche Titelverteidigungen durch Barry Sheene 1977, Kenny Roberts 1979 und 1980, Eddie Lawson 1989 und Wayne Rainey 1991 und 1992. Zwischen 1995 und 1998 schob sich dann Mick Doohan an, den WM-Titel viermal in Folge erfolgreich zu verteidigen, ehe sein Erfolgslauf 1999 durch einen schweren Sturz in Jerez beendet wurde. In den restlichen drei Jahren der 500ccm-Ära sollte es keine erfolgreiche Titelverteidigung mehr geben.

Vor Bagnaia: Nur Rossi und Marquez konnten MotoGP-Titel verteidigen
Valentino Rossi sorgte gleich zu Beginn der MotoGP-Ära für drei erfolgreiche Titelverteidigungen in Serie. Im Jahr 2004 konnte er seinen WM-Titel gar verteidigen, nachdem er von Honda zu Yamaha gewechselt war. Zwei Titelgewinne in Serie auf unterschiedlichen Fabrikaten gelang zuvor noch niemanden und auch bis heute ist dieses Kunststück nicht wiederholt worden. Im Jahr 2009 konnte Rossi erneut als erster Pilot eine zweite Titelverteidigungsserie starten, die diesmal aber schon nach einer Saison wieder endete. 2010 wurde schließlich Yamaha-Teamkollege Jorge Lorenzo erstmals Weltmeister.
Bis zum Triumph Bagnaias konnte seither nur ein anderer Pilot außer Rossi den MotoGP-Titel erfolgreich verteidigen: Honda-Superstar Marc Marquez. Dem Spanier glückte die Titelverteidigung 2014 gleich beim ersten Versuch. Nachdem er sich im Folgejahr dann ebenfalls Lorenzo geschlagen geben musste, startete Marquez zwischen 2017 und 2019 eine weitere Serie von drei erfolgreichen Titelverteidigungen in Folge.