Ferrari schließt Schumacher Comeback nicht aus
Tifosi fordern nach dem Ausfall von Felipe
Massa das Comeback von Michael Schumacher.
Nach dem schweren Unfall von Felipe Massa schließt Ferrari ein
Comeback des Formel-1-Rekordweltmeisters Michael Schumacher womöglich
schon im nächsten Rennen in Valencia am 23. August nicht völlig aus.
"Es wäre falsch, jetzt schon Ja oder Nein zu sagen", sagte
Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali der Online-Ausgabe des
"Tagesspiegel".
Konkret auf die Möglichkeit angesprochen, dass Schumacher den
verunglückten Massa beim nächsten Rennen in Valencia ersetzen könnte,
vermied Domenicali ein klares Dementi: "Wir werden in dieser Woche
darüber nachdenken." Natürlich habe aber Massas Genesung zunächst
Priorität.
"Dazu wird es von Michael in den
nächsten Tagen kein Statement geben", teilte seine Sprecherin Sabine
Kehm der Deutschen Presse-Agentur dpa am Montag mit. Für "La Gazzetta
dello Sport" steht aber bereits fest: "Jetzt brauchen wir Schumi auf
Felipes Platz. Michael denkt darüber nach. Mit Schumacher würde das
Interesse an der Formel 1 um 20 Prozent steigen", schrieb das Blatt.
Von einer "verrückten" ("Il Tempo") bis zu einer "faszinierenden
Idee" ("La Repubblica") reichen die Wunschträume: Die Spekulationen
um eine Kurzzeit-Rückkehr des siebenfachen Weltmeisters, der sein
250. und letztes Formel-1-Rennen am 22. Oktober 2006 bestritten hat,
werden bis zur Bekanntgabe des zweiten Ferrari-Piloten für den Großen
Preis von Europa in Valencia wohl nicht abreißen. 40 Jahre, sieben
Monate und 20 Tage wäre Schumacher bei dem Rennen auf dem Stadtkurs
am
Hafen alt.
Schumachers Manager Willi Weber hatte einer Rückkehr des Formel-
1-Rentners am Sonntag eine klare Absage erteilt. "Ein Comeback
ist völlig ausgeschlossen", sagte er auf dem Hungaroring. Das sei
absolute Spekulation. Und Ferrari habe "zwei super Testfahrer". Luca
Badoer (38 Jahre/48 Grand Prix) und Marc Gene (35/36) sind die
eigentlichen Ersatzkandidaten. Schumacher saß noch kein einziges Mal im neuen Wagen. Testen
dürfte der 91-fache Grand-Prix-Gewinner den roten Renner aufgrund der
neuen Regeln auch nicht mehr. Im April 2008 hatte er seine letzten
Probefahrt in einem Formel-1-Ferrari bestritten. Der Unfall seines einstigen Teamkollegen Massa hatte auch
Schumacher in tiefe Sorge versetzt. Er sei natürlich genauso
geschockt gewesen wie alle anderen im Team auch, als er die Bilder
gesehen habe, und habe sich "sofort und wiederholt" nach Felipes
Zustand erkundigt. "Jetzt bleibt mir nur zu sagen: Gute Besserung,
Felipe!", hatte Schumacher auf seiner Homepage erklärt.